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"Blick in die Dorfchronik" - In dieser Rubrik stellen wir in unregelmäßigen Abständen Hargarter Themen, Orte und Bräuche vor:
Auch in Hargarten wurde Fußball gespielt
Zu Beginn der 1920er Jahre bildete in Hargarten die DJK (Deutsche Jugend-Kraft) eine Fußballmannschaft. In den ersten Jahren ihres Bestehens wurde auf der „Schweinswies“ neben der Rissenthaler Straße, dort wo heute die Wohnhäuser Jung, Kockler und Staudt stehen, Fußball gespielt. Im Winter war die Wiese unbespielbar. Es störte die Fußballspieler auch nicht, dass der Platz auf der einen Seite schmäler war, denn in der Halbzeit wurden ja schließlich die Seiten gewechselt. Anfang der 1930er Jahre wurde auf einem „modernen“ Fußballplatz in den Reimsbacher Wiesen, hinter der letzten Brücke Richtung Reimsbach, ein Sportplatz mit richtigen Toren, aber ohne den heute üblichen Unterbau errichtet. Die Wiesen wurden nur eingeebnet und so konnte man Fußball spielen. Zu den Auswärtsspielen wurde mit den Fahrrädern gefahren. Ob die Hargarter Fußballmannschaften sportlich erfolgreich waren, ist aus der „Sportchronik“ nicht zu entnehmen.
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Unsere Fotos zeigen die Fußballmannschaften Mitte der 1930er Jahre |
Nach dem 2. Weltkrieg gab es in Hargarten Versuche, wieder eine Fußballmannschaft zu bilden. Dies scheiterte aber daran, dass viele der Hargarter Jungen nicht mehr aus dem Krieg heimgekehrt waren.
Neubeginn: die
Wilboys-Kicker

Text: H.Dewes, Fotos: HKV Hargarten
Historische Maiandacht und kleines Kapellenfest
Heimat- und Kulturverein erinnert an das schwere Unwetter in Hargarten vor 199 Jahren.
Vor Beginn der Maiandacht durften Kinder im Altarraum mit Küsterin Mathilde Hellbrück einen Maialtar mit Blumen schmücken. Pastor Mohr gestaltete dann die Marien-Andacht in der mit Gläubigen gefüllten Kapelle, die sich im vollständig restaurierten Zustand präsentieren konnte. Aufgelockert wurde das Beten auch durch entsprechende Marienlieder, die Pastor Mohr auf dem Harmonium begleitete.

Nach der Maiandacht schloss sich ein kleines Kapellenfest auf der Hofgartenwiese neben der Kapelle an. Die zahlreichen Gäste konnten sich mit Kaffee und Kuchen, Getränken und Wiener Würstchen den weiteren Nachmittag verschönern, miteinander endlich wieder zusammensein und plaudern.
Der Heimat- und Kulturverein bedankt sich bei allen Besuchern für ihr Kommen. Nicht vergessen seien die Hofgarten-Brauerei "Molchi" aus der direkten Nachbarschaft, deren Biersorten probiert werden konnten, die Kuchenbäckerinnen und die Helfer im Hintergrund. Den Erlös dieses Kapellenfestes stellt der Heimat- und Kulturverein wieder für die Unterhaltung der St. Annakapelle zur Verfügung.
Text & Fotos: H.Lubitz
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Finden "Molchi-Bräu" einfach 'göttlich': Pfarrer Helmut Mohr, die "Molchi"-Brauer und zwei Hargarter Genießer |
Historischer Hintergrund der Maiandacht
In der Hargarter Dorf-/Schulchronik sowie in dem Heimatbuch „Geschichte des Kreises Merzig von 1925 (Schulrat Kell) und dem Geschichtsbuch „150 Jahre Amt Beckingen“ (1966) wird von einem gewaltigen Gewitter im Mai 1824, also vor fast zweihundert Jahren, berichtet, das große Schäden an Häusern, Stallungen und dem Viehbestand anrichtete. Einzelne Ställe wurden mit dem Vieh mit fortgerissen. Dies war nicht verwunderlich, so wird geschrieben, da Hargarten von drei Steilhängen eingeengt ist. Anhand einer alten Flurkarte aus dieser Zeit kann man erkennen bzw. vermuten, dass diese Stallungen unterhalb des Bereichs Kreuzstrass/Annastraße, wo der Dorfbach und der Kälberbach oberirdisch zusammen flossen, gestanden haben. Dort wird weiter berichtet, dass die Einwohner das Gelübde ablegten, alljährlich jeden Abend im Mai eine Andacht zu Ehren der Muttergottes zu halten, damit sie in Zukunft von solchen Schicksalsschlägen verschont blieben.
Österliches Brauchtum in Hargarten
Das kirchliche „Beten des Kreuzweges“ mit Pfarrer Helmut Mohr und unserer Küsterin Mathilde Hellbrück war auch in diesem Jahr in der Annakapelle wieder sehr gut besucht. Anschließend hatte der Heimat- und Kulturverein alle Besucher zum „Kässchmieressen“ in den benachbarten Schuppen der Familie Spuller eingeladen. Oranna Helfen hatte wie immer alles bestens vor- und zubereitet. Auch die Hargarter Dorfjugend ließ es sich nicht nehmen, anlässlich ihrer Karfreitagswanderung bei der Kapelle eine Pause einzulegen, um sich die Kässchmieren schmecken zu lassen.
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Weitere Veranstaltungen in der und rund um die Anna-Kapelle findet ihr hier!
Raspelkinder waren in Hargarten unterwegs
Auch in diesem Jahr hatten sich Hargarter Kinder mit ihren Eltern an dem Brauchtum des „Raspelns“ beteiligt. Und so hatten sie ab Gründonnerstagabend mit ihren Raspeln und Kläppern die verstummten Glocken in der Kirche und der Annakapelle ersetzt. An Karsamstag erhielten sie dann von der Dorfbevölkerung einen großzügigen „Raspelerlohn“. Unsere Fotos zeigen die Besucher des Kreuzweges beim Kässchmieressen und Raspelkinder mit ihren Eltern vor dem „Osterbaum“ auf dem Dorfplatz.
"Blick in die Dorfchronik" - In dieser Rubrik stellen wir in unregelmäßigen Abständen Hargarter Themen, Orte und Bräuche vor:
Vor 25 Jahren: Wiederentdeckung der goldenen Keltenkutsche in Hargarten!
Mehrgenerationen-Platz für Hargarten
Aus dem zentral gelegene Hargarter Dorfplatz mit seiner angrenzenden Dorfwiese soll ein moderner Mehrgenerationen-Treffpunkt werden. Zwar wird der Platz bereits jetzt von der Dorfgemeinschaft für ihr aktives Dorf- und Vereinsleben genutzt. Doch der Spielplatz ist alt und das Gelände nur durch einen alten Zaun begrenzt. Zudem gibt es keine Sitzmöglichkeiten. Das möchte die Gemeinde nun ändern: Konkret soll auf der Fläche der alte Spielplatz durch ein neues Klettergerüst aufgewertet und ein Sicht- und Windschutz in Form einer so genannten Gambionenwand zu den angrenzenden Wohnhäusern hin errichtet werden. Barrierefreie Sitz- und Tischgruppen mit einem gepflasterten Weg und die Pflanzung eines Solitärbaums sollen den Platz zu einer attraktiveren Aufenthalts- und Veranstaltungsfläche für Jung und Alt aufwerten.
Von den erwarteten Gesamtkosten in Höhe von 45.000,-€ übernimmt das saarländische Umweltministerium 24.460,- €, das Innenministerium 15.566,-€.. Damit muss die Gemeinde Beckingen lediglich 10% der Gesamtsumme aufbringen. Mehr auf der Politik-Seite
"Dienstleistungen" in Hargarten aus längst vergangener Zeit
Wir haben in den niedergeschriebenen „Erinnerungen“ unser ehemaligen Mitbürgerin Anni Schuler geb. Vetter (Geburtsjahrgang 1925 - verstorben 2012) geblättert. Dabei sind wir auf Dienstleistungen aufmerksam geworden, die man heute nur noch vom Hörensagen oder gar nicht mehr kennt, so zum Beispiel:
Der „Lumpenhändler“.
Alle paar Wochen kam ein Lumpenhändler nach Hargarten mit seinem Pferd und Wagen. Die Kinder suchten alles, was nicht mehr zu tragen war zusammen, gingen zum Lumpenhändler, wo alles gewogen wurde und erhieltendafür eine Tasse, einen Teller, Johannisbrot oder andere schöne Sachen.
Der „Deppengießer“.
Vor der Hargarter Kirmes kam der Deppengießer ins Dorf. Gegenüber „Marxen-Haus“ (heute Wohnhaus Bärbel und Georg Klinkert) am Schulberg (heute Brunnenanlage) richtete er sich seine Werkstatt ein. Er machte Feuer, ließ im Topf Zinn schmelzen und die Arbeit konnte beginnen. Die Leute brachten ihre Töpfe mit Löchern und vor allem das Zinnbesteck für die Kirmes. Dieses kam in die Zinnflüssigkeit, dann glänzte es wieder wie neu und die Kirmesgäste konnten kommen.
Der „Schirmflicker“.
Ab und zu kam auch ein Schirmflicker in den Ort. Die kaputten Schirme wurden eingesammelt und kamen dann am Abend gebrauchsfertig wieder zurück.
Der „Scherenschleifer“.
Auch ein Scherenschleifer kam in regelmäßigen Abständen in unser Dorf. Die Messer und Scheren wurden eingesammelt. Der Schleifer hatte ein Dreirad mit einem Schleifstein, das war sein Arbeitsgerät.
Der „Schuhmacher“.
Auch ein Schuhmacher kam gelegentlich ins Dorf. Die Schuhe wurden besohlt und mit Schuhnägeln mit Köpfen benagelt, so waren sie länger haltbar. Die gesäuberten Schuhe wurden samstagsabends mit Schuhfett eingeschmiert.
Die vorgenannten Dienstleistungen lassen erkennen, dass seinerzeit nichts weggeworfen wurde. Es wurde alles gesammelt, geflickt oder erneuert. Dies stand im Gegensatz zu unseren heutigen „Wegwerfgesellschaft“.
Natürlich gab es auch Tante-Emma-Länden im Dorf, wie Wernisch, Spuller, Lourenzen Anna und Ottos Kattchen. Sie hatten zwar viel im Sortiment - aber längst nicht alles, was die Hargarter brauchten oder gerne gehabt hätten. Deshalb warteten sie auch immer "sehnsüchtig" auf fahrende Händler, so zum Beispiel:
Der „Gemüsehändler“. Er fuhr mit Pferd und Wagen jede Woche durch Hargarten. Er machte sich durch eine Schelle bemerkbar.
Der “Fischhändler“. Er kam stets im Winter, weil nur in der kalten Jahreszeit die damals mögliche "Kühlkette" eingehalten werden konnte. Auch der Fischverkäufer machte mit einer Schelle auf sich aufmerksam . Die Fische lagen im Eis und wurden mit darüber liegenden Eisstangen zusätzlich gekühlt.
Wiederentdeckt: Der Saarländische Rundfunk über die Stellmacher Jakob und Toni Kerber

"Aktuelles" ist auch eine Zeitfrage...- und deshalb haben wir ein umfangreiches Archiv aufgebaut!
Damit "Aktuelles" auch aktuell ist, "wandern" ältere Ereignisse in die entsprechenden Themen-Rubriken. So findet ihr zum Beispiel das "Zöllnerfest" unter "Ansichtssachen-Grenzgeschichten", die "Trauungen in der Feldschmiede" unter "Die Burheck-Feldschmiede", die " Fastnachtsumzüge" in "Ansichtssachen-Faasend", das Hargarter "Molchi-Bräu" jetzt unter "Dies und das". Für länger zurückliegende Einzelveranstaltungen gibt es ein gesondertes Archiv mit Ereignissen älteren Datums, die teilweise auch auf unserer Homepage noch nicht zu sehen waren.
So haben wir jetzt den 2001 im Rahmen der Anna-Kirmes aufgezeigten Brauch des "Schalwarikloppens" ganz frisch in unsere Dokumentation aufgenommen.
Ortspolitik auf "hargarten-online"
Um unseren Nutzern einen Einblick in das politische Geschehen unserer Heimat zu geben, veröffentlichen wir auch entsprechende Mitteilungen/Protokolle usw. auf unserer Seite zur "Ortspolitik", sofern wir sie erhalten.Wir weisen allerdings ausdrücklich darauf hin, dass diese Texte nicht unbedingt die Meinung des Heimat- und Kulturvereins wiedergeben!